Maro Engel möchte sich beim Finale der britischen Formel-3-Meisterschaft 2006 in Thruxton unbedingt mit einem Erfolg verabschieden: "Noch einmal aufs Podium oder vielleicht sogar ein Sieg, das wäre schon toll. Wenigstens etwas - wenn meine Chancen selbst auf Platz drei in der Meisterschaft nur noch rein mathematischer Natur sind. Da müsste ich schon zweimal gewinnen, zweimal schnellste Rennrunde fahren - und Bruno Senna dürfte keinen einzigen Punkt holen. Mehr als unwahrscheinlich."

Auf dem extrem schnellen Kurs von Thruxton - "zwei endlose Geraden und zweimal bremsen, das ist so ungefähr alles" - fühlte sich Engel bei einem Test im Laufe der Saison schnell zuhause: "Ich bin dort eigentlich sehr gut zurecht gekommen, war immer bei den Schnellsten - nur am Ende hatten wir ein paar Bremsprobleme, deshalb lag ich dann am Ende nur noch auf Platz fünf. "

Seine Problemstrecke Silverstone hat er zum Glück letztes Wochenende endgültig hinter sich gebracht, allerdings wie schon im August auf dem großen Kurs wieder nur mit sehr mäßigem Erfolg, zwei neunten Plätzen: "Wenn ich nicht an den beiden Silverstone-Wochenenden insgesamt 38 Punkte auf meinen Teamkollegen Jarvis verloren hätte, dann könnte ich jetzt im Kampf um die Vizemeisterschaft zwischen ihm und Bruno noch gut mitmischen", ärgert sich der Münchner ein bisschen. "Wir wissen bis jetzt nicht, warum ich auf der Strecke solche Probleme habe, ohne ersichtlichen Grund einfach zu langsam bin. Ich kann mir nur noch vorstellen, dass es irgendwie am Asphalt, am Grip-Level, liegt - aber auch das ist eigenartig, weil die anderen Carlin-Fahrer ja deutlich besser klarkommen."

Zum Saisonabschluss wird es in Silverstone noch einmal einige neue Gesichter zu sehen geben: Die beiden Söhne von Nigel Mansell, Greg und Leo, bis jetzt in der britischen Formel BMW unterwegs, feiern ihr Formel-3-Debüt. Und das Meisterteam Räikkönen Robertson Racing setzt beim Finale ein viertes Auto ein: Neben Mike Conway, Bruno Senna und Stephen Jelley geht der 26-jährige Danny Watts, in diesem Jahr "Fahrercoach" bei der Double-R-Truppe "zur Belohnung für seine Dienste", wie es offiziell heißt, an den Start. Watts war bis Ende 2004 selbst erfolgreich in der britischen F3 unterwegs und gilt als Thruxton-Spezialist: "2003 hatte ich dort Pole und habe geführt, bis mich einer rausgeboxt hat."