Das Aufsehen war 2021 groß, als man die Serienversion des neuen vollelektrischen EQS vorstellte, zumal sich das grundlegende Design des Fahrzeugs kaum von der futuristischen stromlinienförmigen Fließheckstudie namens Vision EQS von 2019 unterschied. Mittlerweile sind wir die geschwungenen Mercedes-Linien gewöhnt, denn sie wurden auch auf zahlreiche andere EQ-Modelle übertragen. Jetzt war es für den Hersteller aus Stuttgart Zeit, seinem ersten E-Modell ein sogenanntes Midterm-Facelift zu spendieren – mit einigen Features, die man von früheren Verbrenner-S-Klassen kennt.

Mercedes, EQS
Foto: Mercedes-Benz

US-Feature kommt endlich nach Europa

Am auffälligsten ist wohl der traditionelle Mercedes-Haubenstern, welcher wieder stolz über dem „Kühler“ prangt. Diesen vermisste man bis dato beim EQS. Und wenn wir schon beim Thema Kühlergrill sind: Hier führte man wieder die klassischen Chromstreben ein, die ebenfalls von früheren Fahrzeugen bekannt sind. Der „Kühler“ ist aber weiterhin kein echter Lufteinlass, sondern das sogenannte „Black Panel“, hinter dem sich zahlreiche Sensoren und Systeme befinden, wie beispielsweise für das teilautonome Fahren nach Level 2. Damit ist jetzt auch ein automatischer Spurwechsel mit einer Geschwindigkeit von bis zu 140 km/h auf Autobahnen möglich, welches bis dato nur in den USA verfügbar war. Bei der Schürze gibt es kaum Unterschiede zum Vorgänger. Weiters bleibt auch das LED-Verbindungselement zwischen den Hauptleuchten sowie die allgemeine Heckgestaltung erhalten.

Mercedes, EQS
Foto: Mercedes-Benz

Den Innenraum ließ man ebenfalls weitestgehend unangetastet, wobei hier nun einige Dinge, die es zuvor nur als Extras gab, Serie sind. Hierzu gehört zum Beispiel der Hyperscreen, eine zusammenhängende Display-Landschaft bestehend aus drei Screens oder das Fond-Sitzpaket, mit dicker gepolsterter Lehne und automatischer Neigung von 27 bis 36 Grad. Für die Rückbank gibt es optionale „Executive-Sitze“ mit abgeschrägter Fußablage, pneumatischer Verstellung der Sitztiefe sowie eine erweiterte Sitzheizung für Schulter und Nacken.

Mercedes, EQS
Foto: Mercedes-Benz

Man knackt die 800-Kilometer-Reichweiten-Marke

In Sachen Antrieb wird die alte 108-kWh-Batterie gegen eine neue 118-kWh-Einheit getauscht. Somit erhöht sich auch die Reichweite, je nach Version, auf bis zu 799 Kilometer beziehungsweise beim Topmodell sogar auf maximal 822 Kilometer. Die Wärmepumpe ist nun serienmäßig mit an Bord. Weiters konnte man die Anhängelast von 750 auf 1.700 Kilogramm steigern. Somit kann man jetzt sogar einen Pferdeanhänger mit dem 5,22 Meter langen Elektro-Schiff ziehen. Eine weitere technische Maßnahme: Aufgrund hoher Rekuperationsanteile im täglichen Betrieb kommen die Bremsscheiben seltener als bei Verbrenner-Modellen zum Einsatz. Also pflegt eine spezielle Funktion künftig die Bremsanlage, indem die Beläge von Zeit zu Zeit automatisch an die Scheiben angelegt werden.

Der neue EQS kann bereits bestellt werden. Die Preise bleiben laut Mercedes unverändert und starten bei rund 110.000 Euro.