Auf das schlechteste Qualifying-Ergebnis der Saison folgte für Mercedes auch im Rennen eine Niederlage gegen Audi bzw. Martin Tomczyk - mit der sich jedoch Bernd Schneider und Norbert Haug sehr gut abfinden konnten... Zwei Rennen vor Saisonende hat der Saarländer de facto seinen insgesamt fünften DTM-Titel sowie seinen vierte Meisterschaft in der neuen DTM errungen. Von Tom Kristensen trennen Bernd Schneider nahezu uneinholbare 18 Punkte.

Ein suboptimaler erster Stopp konnte Schneider nichts anhaben, Foto: Sutton
Ein suboptimaler erster Stopp konnte Schneider nichts anhaben, Foto: Sutton

Zwar hatte sich Bernd Schneider am Start nicht gegen das Audi-Trio aus Tomczyk, Heinz-Harald Frentzen und Kristensen durchsetzen können - doch rasch bewies der HWA-Routinier seine Hochform: Wenige Minuten nach dem Restart setzte er sich nahezu mühelos gegen Tom Kristensen durch, auch Heinz-Harald Frentzen hatte dem Rekordchampion nicht viel entgegenzusetzen. Lediglich an Martin Tomczyk biss sich Schneider bis zum Rennende, dem auch ein Zweikampf gegen Mattias Ekström vorausging, die Zähne aus.

Die fahrerische Leistung Bernd Schneiders wusste ebenso wie schon in Zandvoort zu beeindrucken - die Konstanz des DTM-Veteranen ist wieder auf dem Niveau früherer Glanzzeiten angekommen. Auch Bruno Spengler vermochte nach seinem gestrigen Qualifying-Desaster zu überzeugen: Mithilfe einer gelungenen Rennstrategie arbeitete sich der Kanadier von Rang 19 bis auf Position drei vor, bis er schließlich Heinz-Harald Frentzen und Mattias Ekström geschlagen geben musste.

Mathias Lauda zeigte sich nach Startplatz zehn mit Rang 13 zufrieden, Foto: Sutton
Mathias Lauda zeigte sich nach Startplatz zehn mit Rang 13 zufrieden, Foto: Sutton

Während Jamie Green, der nach der Massenkollision in Runde eins unverschuldet ausschied, und Mika Häkkinen, dessen Auto nach einem unverschuldeten Crash mit Jean Alesi Schaden davontrug, kaum bewertet werden können, stellt sich dennoch die Frage nach der Güte der eigentlichen Performance der Mercedes C-Klasse im Rennen: Berücksichtigt man den fahrerischen Faktor Schneider, so waren die Mercedes-Boliden ihren Audi-Pendants bestenfalls ebenbürtig. Ähnliches gilt für die Jahreswagen, deren bester Vertreter mit Frank Stippler aus Audi-Reihen kam. Grund zur Freude gab es bei Mücke und Persson dennoch:

Mit einem siebten Platz fuhr Daniel La Rosa nach einer fehlerfreien Leistung seine ersten Punkte ein und bestätigte so den Aufwärtstrend des Mücke-Teams; Alexandros Margaritis gelang mit Rang acht immerhin das formelle Ende seiner Pechsträhne. "Von Acht gestartet auf Acht angekommen. Ganz schlecht ist es nicht, wir haben uns aber ein bisschen mehr erhofft", resümiert der Grieche, dessen Mercedes-Jahreswagen den Speed Stipplers nicht mitgehen konnte.

Optimistischer schätzt derweil Sportchef Norbert Haug das Barcelona-Potenzial seiner HWA-Neuwagen ein. "Wir hatten den Speed, Bernd ist mit einem total lädierten Auto die schnellste Rennrunde gefahren", begründet Haug, möchte sich jedoch bei ganzen zwei noch zum Titel fehlenden Punkten nicht auf den späteren Sieger der Meisterschaft festlegen: "Aber es macht keinen Sinn, über gewonnene Titel zu sprechen, solange man sie nicht hat."