Valentino Rossi gegen Nicky Hayden - so lautete das Duell vor dem vorletzten Grand Prix in Estoril. Die Vorzeichen waren klar: Rossi musste siegen, um seinen Rückstand auf Hayden weiter zu verringern. In der ersten Kurve lag er ebenso vorne wie in den Folgerunden. Dahinter ereignete sich noch mehr Positives für den Italiener: Haydens Teamkollege Dani Pedrosa rutschte im Zweikampf mit Colin Edwards weg und riss Hayden mit ins Aus!

Somit wäre eigentlich der Weg für Rossi frei gewesen. Doch sieben Runden vor dem Ende übernahm plötzlich ein wie entfesselnd fahrender Toni Elias die Führung vor Rossi und Edwards. Das sollte aber nicht lange so bleiben. Nach einem Fehler von Elias ging Rossi wieder in Führung. Gewonnen war das Rennen damit aber noch nicht. In den Schlussrunden bekam er es erneut mit einem neuen Gegner zu tun. Diesmal hing ihm Kenny Roberts jr. am Hinterrad. Zwei Runden vor dem Ende übernahm Roberts sogar die Führung!

Im Spitzenquartett musste sich Rossi nun gegen Roberts und Elias behaupten, Edwards fuhr konstant auf Rang 4. Dann kam die letzte Runde und mit ihr begann der übliche MotoGP-Schlussrunden-Wahnsinn. Eingangs der letzten Runde lag Edwards vor Rossi und Elias, in der ersten Kurve schoss Elias an beiden vorbei in Führung, danach konterte Rossi gegen Roberts und lag in den Folgekurven hinter Elias auf Rang 2. Zur Mitte der Runde überholte Rossi Elias und hatte somit den so wichtigen Sieg in Reichweite.

Aber damit wurde es nichts: Elias beschleunigte aus der letzten Kurve heraus an Rossi vorbei und gewann mit einer halben Radlänge Vorsprung vor Rossi, Roberts und Edwards. Platz 5 ging an Makoto Tamada vor John Hopkins und Carlos Checa. Alex Hofmann erkämpfte sich in den letzten Runden immerhin noch Rang 11. In der Fahrer-WM führt Rossi mit 244:236 Punkten vor Hayden. Die Ausgangslage hat sich vor dem WM-Finale in Valencia also gedreht.