Es sieht so aus, als ob das Team auch nach diesem Qualifying-Ergebnis recht relaxed wäre…
Denis Chevrier: Wir haben ja in China gesehen, dass die Startplätze eins und zwei nicht bedeuten, dass das Rennen vorbei ist. Das wäre das erste. Die zweite Sache ist, dass wir ein Auto zusammengebracht haben, das in der Balance und vielen Dingen gut funktioniert, aber nur ein bisschen zu langsam ist, im Vergleich zu den zwei Schnellsten. Wir haben aber nicht mit einer geringen Benzinmenge oder etwas Anderem herumprobiert, um eine besonders gute Startposition zu haben. Also dürfen wir erwarten, dass wir für das Rennen ein sehr gutes Auto haben. In der Qualifikations-Pace waren wir nicht so gut, aber im Rennen erwarten wir, gut zu sein. Wenn es so eine große Lücke von sieben, acht Zehnteln gibt, dann wären wir vollkommen weg von der Pace, wenn es auf jeder Runde so wäre. Dann müssten wir eingestehen, dass wir geschlagen werden könnten. Aber, bei den großen Unterschieden in diesem Jahr und all den Anstrengungen, die alle investieren, könnten wir auch einen Vorsprung von einer oder vielleicht zwei Zehnteln haben. Wenn wir das für 20 Runden halten könnten, dann gelänge uns etwas sehr Tolles.

Sie glauben also, dass andere strategische Gründe, das Rennen umdrehen könnten?
Denis Chevrier: Wir haben so viele Dinge gesehen, die ein Rennen umdrehen können. Selbst wenn wir die Startplätze eins und zwei haben und nach einigen Runden 15 Sekunden Vorsprung haben, bleibt der Umstand, dass wir von der ersten bis zur letzten Runde ein starkes Auto haben müssen. Wir haben bei den Reifen und auch bei der Strategie das Qualifying so angelegt, dass wir von der ersten bis zur letzten Runde eine gute Pace haben. Morgen werden wir nach 20 Runden sehen, wo wir sind und wie die Entscheidung war.

Wie wichtig ist der Start und welche Rolle spielen die zwei Toyotas da vorne?
Denis Chevrier: Es ist sicher störend, weil es den Führenden helfen könnte, vorne gut wegzukommen. Wenn sie einen guten Start haben, könnten sie aber auch die Ferrari angreifen, das wissen wir nicht. Wenn sie keinen guten Start haben und wir vor ihnen sind, dann würde ein gutes Rennen beginnen. Es hängt aber immer von der Strategie ab. Wenn wir auf die Startaufstellung schauen, dann müssen wir uns auf zwei Rennen vorbereiten: eines gegen Toyota und eines gegen Ferrari.

Hat es sie überrascht, dass heute Morgen die Bridgestone-Autos auf einmal so weit vorne waren? Gestern war es ja im Trockenen sehr ausgeglichen. Was ist passiert?
Denis Chevrier: Das war schon etwas. Vielleicht war es die Streckentemperatur und die generellen Bedingungen. Die Autos waren ja nicht nur einmal schnell sondern konstant. Die Toyotas waren vorne und auch die Williams waren schnell. Es liegt also am reinen Grip-Potential. Unser Auto ist gut ausbalanciert, es fehlt aber am ultimativen Grip. Wenn sich die Temperaturen aber um fünf oder zehn Grad ändern oder morgen viel Sonne scheint, dann könnte sich alles wieder ändern.

Für euch ist es ja vielleicht sogar besser wenn es morgen kälter ist…
Denis Chevrier: Ja, ja, das könnte gut sein. Ich denke, dass der Himmel uns helfen wird am Ende der Saison.

Was ist es denn jetzt? Eine Fahrer-Meisterschaft, eine Team-Meisterschaft oder eine Reifen-Meisterschaft?
Denis Chevrier: Ich glaube es ist eine Wetter-Meisterschaft oder einfach alle zusammen.