Platz fünf und sechs in Qualifying in Suzuka für Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella während die beiden Ferrari-Piloten in der ersten Startreihe stehen sind für Renault alles andere als ein Grund zum Jubeln. Dementsprechend lang waren auch die Gesichter bei den Franzosen, auch wenn man versuchte, gute Mine zum bösen Spiel zu machen. "Angesichts der verschiedenen Leistungs-Charakteristiken, die wir heute gesehen haben, ist dieses Ergebnis in Ordnung," erklärte Fernando Alonso. "Uns war nach dem Training heute Morgen mehr oder weniger klar, dass das Qualifying schwierig werden würde, weil wir über eine fliegende Runde nicht die notwendige Performance zeigen. Aber wir haben das Maximum erreicht, und ich bin schnellster Michelin-Fahrer - mit Fisi an meiner Seite."

"Das Auto fühlt sich hier gut an. Wir müssen nun darauf vertrauen, dass die Michelin-Reifen im Rennen ihre Konstanz ausspielen," so Alonso weiter. "Natürlich ist dies keine optimale Ausgangslage für das Finale im Titelkampf, aber wir haben in dieser Saison schon größere Umschwünge erlebt. Es gibt keinen Grund, warum sich die Lage nicht auch morgen umkehren könnte." Giancarlo Fisichella meinte, sie hätten getan, was sie konnten, aber es fehlte einfach eine bessere Pace über eine Runde. "Das Griplevel ist nicht berauschend, sodass die Balance etwas unkonstant war - ich hatte Untersteuern bei Highspeed und ein nervöses Auto in langsamen Kurven. Aber das wird sich geben, wenn der Grip sich weiter verbessert," versuchte er sich selbst Mut zu machen. "Wir wissen, dass der Renault R26 über die Renndistanz konstant funktionieren wird. Die Hauptsache ist, dass wir trotz eines schwierigen Tages nicht aufgeben werden. Fernando und ich werden morgen voll attackieren."

Renaults Chefingenieur Pat Symonds war überrascht, dass seine beiden Fahrer sich so deutlich gegen die Konkurrenz geschlagen geben und sogar den zwei Toyota den Vortritt lassen mussten. "Wir beziehen zwar leichte Genugtuung daraus, schnellstes Michelin-Team zu sein, aber das hilft uns im Kampf gegen unsere Titelrivalen von Ferrari wenig," erklärte Symonds. "Bei den niedrigeren Temperaturen gestern sahen wir gut aus, doch bei zehn Grad höherer Streckentemperatur heute wurde es schwierig. Die Startaufstellung legt den Schluss nahe, dass unsere Reifen bei diesen Temperaturen über eine Runde betrachtet nicht optimal funktionieren, aber man sollte nicht übersehen, dass das Qualifying bloß ein Mittel zum Zweck ist." Der Schlüssel für das morgige Rennen sei die richtige Balance zwischen Angriff und Schadensbegrenzung.