Die japanischen Fans haben in diesem Jahr viele Helden anzufeuern: Da wären die drei japanischen Teams Honda, Toyota und Super Aguri, der japanische Reifenhersteller Bridgestone und die beiden japanischen Fahrer Takuma Sato und Sakon Yamamoto. Die letzten beiden fanden sich bereits gestern als stille Beobachter des munteren Frage- und Antwortspiels mit Fernando Alonso ein. Heute waren alle anderen japanischen Beteiligten an der Reihe: Aguri Suzuki (Super Aguri), Tsutomu Tomita (Toyota), Yasuhiro Wada (Honda) und Hiroshi Yasukawa Bridgestone) gaben sich die Ehre in der offiziellen FIA-Pressekonferenz.

Die Eröffnungsfrage ging direkt an alle vier Teilnehmer: Was erwarten sie sich von ihrem Heimrennen? "Nach 16 Rennen scheint alles von vorne zu beginnen", holte Bridgestone-Direktor Hiroshi Yasukawa aus. "Deshalb sind wir sehr aufgeregt und freuen uns sehr auf die nächsten beiden Rennen. Unser Auftrag ist es zu gewinnen." Wenig später sollte Yasukawa noch einen weiteren Auftrag enthüllen: "Es geht nicht nur um die Reifen, es geht um das Gesamtpaket: ein gutes Team, gute Fahrer, ein gutes Auto und Reifen", spielte er die Bedeutung des schwarzen Goldes herunter. "Wenn dieses Paket gut funktioniert, ist unsere Mission erfüllt." Für 2007 steht sogar noch eine dritte Mission auf dem Programm - die des Alleinausrüsters. "Unsere Hauptaufgabe besteht darin 1. die Sicherheit 2. die Fairness zu gewährleisten."

Aguri Suzukis Mission sieht an diesem Wochenende ungleich anders aus. "Ich würde gerne sagen, dass wir gewinnen möchten, aber dieses Ziel haben alle und wir können nicht gewinnen." Dennoch hofft er beim wichtigsten Rennen des Jahres ein "gutes Ergebnis" erzielen zu können. Immerhin existierte sein Team vor einem Jahr noch nicht einmal. "Ich bräuchte eine Stunde, um die Entwicklungen seitdem zu erklären!", betonte Suzuki. "Es war sehr schwierig ein neues Team in nur vier Monaten aus dem Boden zu stampfen. Ende September hatten wir nur vier Leute und mussten noch die 48 Millionen Dollar FIA-Kaution und ein Budget auftreiben." Heute werde man von Mal zu Mal besser. "Wenn ich jetzt noch einmal im letzten November wäre, würde ich nicht mehr in die F1 einsteigen!"

Tsutomu Tomita erlebte den F1-Einstieg von Toyota noch nicht in seiner heutigen Position als Teamchef. Für sein Heimrennen bleibt er nach dem "sehr schlechten Rennen" in Shanghai auf dem Boden. Auch ihm würde eine "gute Leistung" vor heimischer Kulisse reichen. Besonders interessant ist, dass er sich nicht über eine mögliche erweiterte Zusammenarbeit mit dem neuen Motorenkunden Williams äußern wollte. "Unser Vertrag bezieht sich nur auf Motoren, aber es ist noch nichts weiter entschieden. Wartet einfach ein bisschen ab."

Der vierte im PK-Bunde ist der erfolgreichste der drei Teambosse. Yasuhiro Wadas Honda Truppe hat immerhin schon ein Rennen gewonnen. "Die letzten fünf Rennen waren gut", betonte er. "Diese Erfolge würden wir gerne wiederholen." Am liebsten mit einem Podestplatz ganz oben. Ganz zufrieden kann Wada mit dem Saisonverlauf aber nicht sein. "Die Wintertests verliefen gut, aber leider hatten wir zu Saisonbeginn Probleme die Reifen richtig zu nutzen." Das habe man aber in den Griff bekommen und zugleich die Aerodynamik und Mechanik verbessert. "Jetzt sind wir hier und ziemlich zuversichtlich."

Was also ist die Zielsetzung für das nächste Jahr? "Das wird unser siebtes Jahr. Wir haben unseren ersten Sieg und müssen demnach um die Weltmeisterschaft kämpfen. Hoffentlich wird das unser glückliches siebtes Jahr." Toyota geht 2007 erst in seine sechste F1-Saison, aber die hohen Ziele teilen sie mit ihren Landsleuten. "Das Ziel ist klar", sagte Tomita. "Unser erster Sieg." Aguri Suzuki darf noch lange nicht davon träumen. "Wir sind das letzte und kleinste Team, also müssen wir besser werden. Deshalb wollen wir enger mit Honda zusammenarbeiten!"