Die Marschroute ist klar. Wenn am Wochenende in Monza die Abschlussveranstaltung der GP2-Saison 2006 auf dem Programm steht, folgt Timo Glock dem Motto der finnischen Rallye-Ikone Markku Alén: "Maximum Attack" von der ersten bis zur letzten Kurve. "Es geht in erster Linie darum, mehr Punkte zu machen als Alexandre Prémat und damit in der Gesamtwertung noch an dem vorbei auf die dritte Stelle zu kommen", gibt Timo die Devise aus. "Aber natürlich ist davor immer noch das Hauptziel, in der Qualifikation vorn zu stehen und möglichst beide Rennen zu gewinnen.

Immerhin ist Monza unsere letzte Veranstaltung des Jahres. "Da möchte ich mich auf jeden Fall noch mal ins Gedächtnis der Formel 1-Teamchefs fahren - schließlich will ich nächstes Jahr wieder Formel 1 fahren, und ein gutes Resultat in Monza kann da sicher nicht schaden. Aber wenn es mit den Siegen nicht klappt, dann konzentriere ich mich voll darauf, Prémat die dritte Stelle wegzuschnappen." Monza ist die schnellste Strecke im GP2-Kalender. "Sie ist nichts Spezielles", relativiert Timo. "Du musst auch als Fahrer nichts Spezielles können - in erster Linie sehr spät bremsen. Dazu brauchst du ein Auto, das in den Bremszonen möglichst stabil liegt. Außerdem muss es noch gut über die Kerbs kommen, ohne dabei zu sehr zu springen. Und man braucht einen starken Verkehr - aber der ist ja in der GP2 eh für alle gleich..."

Wie schon in Budapest und Istanbul, wird Bridgestone auch in Monza die härteste der drei möglichen Mischungen der Einheitsreifen stellen. Damit kam das iSport-Team bei den letzten Rennen weniger gut zurecht als mit weicherer Bereifung. "Aber in Monza fährst du auch mit viel weniger Anpressdruck als auf allen anderen Strecken", hält Timo dagegen. "Somit werden die Reifen automatisch mehr gefordert. Laut iSport dauerte es im letzten Jahr aber trotzdem sechs bis sieben Runden, ehe man in der Qualifikation den Peak des Reifens abrufen und die beste Zeit aus ihm rausholen konnte. Andererseits fuhr man damals auch noch mit Rillenreifen, nicht mit Slicks wie in diesem Jahr. Deswegen ist nicht klar, ob es wieder so lange dauern wird. Aber das Qualifying werden wir auf jeden Fall anders angehen müssen als bei den anderen Veranstaltungen. Das ist zum Saisonabschluss noch mal eine Umstellung - und eine ganz besondere Herausforderung, auf die ich mich schon freue. Von mir aus bräuchte die Saison auch noch nicht zu enden. So gut, wie es in der zweiten Hälfte läuft, könnte ich vielleicht nach Prémat noch den einen oder anderen Konkurrenten mehr keschen..."