"Die FIA hat Aufnahmeanträge von 22 Teams erhalten, die an der FIA Formel 1 Weltmeisterschaft 2008 teilnehmen möchten." Mit diesem kurzen und bündigen Schreiben, ließ der Motorsportweltverband nach dem Ende der Nennfrist eine kleine Bombe platzen. 22 Teams? Das ist eine ganze Menge, wenn man bedenkt, dass momentan nur 11 Rennställe in der Formel 1 aktiv sind.

Das Veröffentlichungsdatum spät am 31. März deutete jedoch keineswegs auf einen verfrühten Aprilscherz hin: In den Folgetagen bekannten sich immer mehr Teams zu ihren Einstiegsplänen. Egal ob es sich um etablierte Ex-F1-Profis wie David Richards und Paul Stoddart oder GP2- und F3-Teams wie Carlin Motorsport, BCN Competicion oder Racing Engineering handelte.

Die schiere Anzahl von 22 Rennställen dürfte auch die fünf Automobilhersteller der GPMA erschlagen haben. Diese wollte FIA-Präsident Max Mosley mit seiner vorgezogenen Meldefrist bekanntlich unter Druck setzen. Und es scheint gewirkt zu haben: Alle fünf Herstellerteams meldeten sich brav für die WM an. Sie ließen zwar noch offen, ob sie auch tatsächlich 2008 teilnehmen werden, aber für die FIA war das angebliche Kleinbeigeben der Hersteller ein klarer Erfolg. Auch wenn diese es erwartungsgemäß genau andersherum sahen.

Zwei Wochen danach, scheint Ostergras über die Sache gewachsen zu sein. Doch dann entdeckten wir eine Aussage von Racing Engineering Boss Alfonso de Orleans-Borbon. Der Spanier dementierte eine Einschreibung seines Rennstalls für die Formel 1: "Ich wurde gefragt, aber es ist nur ein Platz frei und wir müssten gegen David Richards und Prodrive antreten." In diesem ungleichen Zweikampf sah Orleans für seine kleine Truppe keine Chance.

Unsere Aufmerksamkeit erweckte an dieser Aussage gegenüber unseren werten Kollegen von Autosport diese kleine Textpassage: "Ich wurde gefragt." Aber wer hat Orleans gefragt, ob er 2008 in die F1 einsteigen wolle? Wissbegierige Journalisten? Ambitionierte Mitarbeiter? Begeisterte Fans? Oder gar ein FIA-Präsident, der den Herstellern eine große Anzahl an Mitbewerben vorgaukeln wollte?

"Ich würde diese Frage gerne beantworten", sagte Alfonso de Orleans-Borbon auf Anfrage von motorsport-magazin.com. "Aber meine Gespräche mit allen Beteiligten sind privat und ich bin mir sicher, dass Sie verstehen werden, dass ich weder sagen kann, mit wem ich gesprochen habe, noch über ein solches Gespräch eine Aussage machen werde. Alle im Paddock wissen, dass Gespräche mit mir in vier Wänden bleiben und das soll auch so bleiben." Den Gerüchteköchen lässt diese Antwort viel Raum für Spekulationen...